Uns hat im März 2021 per Mail ein Statement erreicht (Verlinkung auf eine Facebookseite, CN: seuxualisierte Gewalt, psychische Gewalt, Missbrauch, Zwangseinweisung) , in dem betroffene Personen die sexualisierte und psychische Gewalt einer v.a. in der Gießener linken Szene aktiven Person öffentlich machen.
Wir solidarisieren uns ausdrücklich mit den beiden Betroffenen, die sich zu diesem Schritt entschlossen haben und dem Personenkreis, die sie dabei unterstützt haben, sowie allen weiteren Betroffenen.
Es ist für uns klar, dass wir mit den im Statement benannten Personen und Strukturen nicht zusammenarbeiten werden. Wir schließen uns den Forderungen nach Auseinandersetzung und Konsequenzen für Täter und Schützer*innen an.
Als relativ neues Kollektiv nehmen wir dies zum Anlass, uns damit auseinander zu setzen, wie wir präventiv in unseren Strukturen und zukünftig in unserem Laden verhindern können, dass es zu solchen und anderen Übergriffen kommt. Uns ist bewusst, dass das ein fortwährender Prozess ist. Wir wollen gute Betroffenenarbeit leisten, anstatt Täter*innenschutz zu betreiben.
Der Kampf gegen sexualisierte Gewalt und Sexismus in der Gesamtgesellschaft sowie in linken Kontexten ist ein Grundpfeiler unseres Verständnisses von emanzipatorischer und anarchistischer Politik.
Wir wissen, dass die Arbeit gegen diese Strukturen – die viel zu oft insbesondere von FLINTA*s (FrauenLesbenInterNicht-BinärTransAgender) geleistet wird – aufwühlend, anstrengend und oft nicht anerkannt ist und dass sie scheitern kann.
Wir als Kollektiv möchten alte Strukturen verlernen und einen feministischen Umgang mit sexualisierter Gewalt erlernen. Wir wollen diese Prozesse transparent machen und nehmen gerne Vorschläge an, wie wir gemeinsam Räume gestalten können, in denen sexualisierte Gewalt nicht toleriert wird und es keine Normalität für Vergewaltiger gibt.
Das Infoladen Kollektiv.